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„Die großartigsten Ideen sind diejenigen, die zu jeder Zeit aktuelle Faszination ausüben.“
(Gjergj Perluca)


„Notdienstgebühr“ in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)

Dezember 2020

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Weitere Infos auf der Website der Tierärztekammer Niedersachsen
 

Impfleitlinie für Kleintiere

Dezember 2020

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Blutdruck Messung beim Haustier

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März 2016

Was ist eigentlich der Blutdruck und wie entsteht er?
Druck ist definiert als die auf eine bestimmte Fläche einwirkende Kraft. Der Blutdruck ist demnach die Kraft, die das Blut auf die Fläche der Gefäßwände ausübt. Aber wie kann Blut eine Kraft aussüben? Stellen wir uns zur Vereinfachung das gesamt Gefäßsystem als ein großes senkrecht stehendes mit Blut gefülltes Rohr vor. So übt das Blut alleine durch sein Gewicht eine Kraft auf die Wände dieses Rohres aus. In der Physik spricht man vom hydrostatischen Druck. Dieser entspricht grob vereinfacht dem diastolischen Blutdruck in der Medizin.
Bei jedem Herzschlag zieht sich der Herzmuskel zusammen (=Systole) und presst Blut in den Blutkreislauf…

Unter dem folgenden Link beantworten wir Ihnen folgende Fragen:

Was ist eigentlich der Blutdruck und wie entsteht er?
Wieso ist erst jetzt eine exakte Blutdruckmessung bei Tieren möglich?
Wie wird der Blutdruck bei meinem Tier gemessen?
Wieso sollte ich den Blutdruck bei meinem Tier messen lassen?
Wie kann ich erkennen, dass mein Tier an Blutdruckproblemen leidet?
Welche Tiere sind besonders gefährdet?

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Kastration des weiblichen Kaninchens – Umdenken erforderlich!

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März 2015
Eine neu entwickelte Kehlkopfmaske/Tubus zur Inhalationsnarkose beim Kaninchen macht Kaninchennarkose deutlich sicherer als bisher und damit auch die Kastration des weiblichen Kaninchens, für die es gute Gründe gibt!

Das Kaninchen ist mittlerweile ein beliebtes Haustier in Deutschland geworden und entspricht in seinem Stellenwerte als Familienmitglied dem vom Hund und Katze. Während die Kastration der Hündin und der weiblichen Katze für die meisten Tierhalter eine Selbstverständlichkeit darstellt, ist dies für das weibliche Kaninchen nicht der Fall.

Hier ist ein Umdenken dringend erforderlich, da gerade das Kaninchen deutlich häufiger als Hund und Katze zu Erkrankungen der Gebärmutter neigt. Leider steht bei diesen Erkrankungen der Gebärmutterkrebs (Adenokarzinom der Gebärmutterschleimhaut) an erster Stelle, gefolgt von weiteren nicht krebsartigen Erkrankungen. Eine bereits 2006 erstellt Untersuchung der Tierärztliche Klinik am Stadtwaldt in Frankfurt am Main fasst das Wissen über die Gebärmutter Erkrankungen und deren Häufigkeit beim Kaninchen eindrucksvoll zusammen.
ZITAT („Das Uterus Adenokarzinom des Kaninchens“, Michael Streicher, Volker Hach, Kleintierpraxis 51, Heft 6 (2006), S.3-7): Greene und Saxton berichten schon 1938 über 83 Uterustumore beim Kaninchen, wobei 72 % der betroffenen Tiere zwischen 5 und 6 Jahre alt waren. Das Vorkommen der Krankheit steigt mit dem Lebensalter an und kann bei über 4 Jahre alten Tieren bis zu 60 % betragen (Ingalls et al., 1964; Baba und Von Ham, 1972). Neuere Untersuchungen gehen sogar von einer Erkrankungshäufigkeit von bis zu 80 % nach dem 3. Lebensjahr aus (Hillyer, 1994; Malley, 1995; Stein und Walshaw, 1996; Richardson, 1997; Wiiliams, 1997; Harcourt-Brown, 1998).

In ihren eigenen Untersuchungen von 2006 konnten in der Tierärztliche Klinik am Stadtwaldt in Frankfurt am Main bei 38 untersuchten weiblichen Kaninchen mit einem Alter von über 3 Jahren bei 27 Tieren (das sind 71%!) eine Erkrankung der Gebärmutter festgestellt werden. Dabei litten 21 dieser 38 Tiere (das sind 55%!). An einem Adenokarzinom des Uterus (Gebärmutterkrebs).

Mann kann ausgehend von diesen Untersuchungen folgern, dass jedes 2te (!) weibliche Kaninchen ab einem Alter von 3 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit an Gebärmutterkrebs (Adenokarzinom) erkranken wird und sogar mehr als jedes 2te Tier eine nicht krebsartige Gebärmuttererkrankung (glandulär zystische Hyperplasie, Muko-, Hämo-, Pyometra, u.v.m.) entwickeln wird.

Trotzt dieser guten Gründe für eine prophylaktische Kastration wird diese beim weiblichen Kaninchen viel seltener von Tierärzten durchgeführt und von Tierbesitzer verlangt als bei Hund und Katze. Als Hauptgrund hierfür kann das hohe Narkoserisiko genannt werden, dem das Kaninchen bei größeren Eingriffen unterliegt.

Seit einiger Zeit gibt es jedoch die Möglichkeit auch Kaninchen zu „intubieren“, bzw. über eine Kehlkopfmaske in Narkose zu halten und vor allem Dingen zu überwachen! . Das heißt konkret, dass nun auch beim Kaninchen die Narkoseüberwachung mittels Kapnographie möglich wird! Die Überwachung der Atemgase: Kohlendioxid (C02), Sauerstoff (O2) und die Menge an Narkosegas (Isofluran) geschieht dabei in Echtzeit. Zusammen mit der Überwachung des Herzes (EKG), der Atemgassättigung im Blut (Pulsoxymetrie) und einem venösen Zugang (Infusionen , Notfallmedikamente) kann die Narkosesicherheit in etwa der von Hund und Katze angepasst werden.

Unser Rat: Jedes weibliche Kaninchen ab 2 Jahre sollte (z.B. im Rahmen der jährlichen Impfung) mittels Ultraschall auf eine Erkrankung der Gebärmutter untersucht werden. Alternativ empfehlen wir Dank der verbesserten Narkosesicherheit auch weibliche Kaninchen prophylaktisch kastrieren zu lassen (Ovarysterektomie) so wie es bereits für die Hündin und die Katze üblich ist.

Literatur Angaben:
BABA N,VON HAM E (1967): Ultramicroscopic changes in the endometrial cells of spontaneous adenocarcinoma of rabbits. J Nat Cancer Inst 38: 657–672.
BABA N,VON HAM E (1972): Animal model: Spontaneous adenocarcinoma in aged rabbits. Am J Pathol 68: 653–656.
GREENE HS (1937): Toxaemia of pregnancy in the rabbit. I. Clinical manifestation and pathology. J Exp Med 65: 809–811.
GREENE HS (1938): Toxaemia of pregnancy in the rabbit. II. Etiological considerations with special reference to hereditary factors. J Exp Med 67: 369–374.
GREENE HS (1941): Uterine adenomata in the rabbit. III. Susceptibility as a function of constitutional factors. J Exp Med 73: 273–277.
GREENE HS (1959): Adenocarcinoma of the uterine fundus in the rabbit. Ann N Y Acad Sci 75: 535–542.
GREENE HS, SAXTON JA (1938): Uterine adenomata in the rabbit. I. Clinical history, pathology and preliminary transplantation experiments. J Exp Med 67: 691–696.
HARCOURT-BROWN F (1998): Uterine adenocarcinoma in pet rabbits. Vet Rec 142: 704.
HILLYER EV (1994): Pet rabbits.Vet Clin North Am Small Anim Pract 24: 25–65.
INGALLS TH, ADAMS WM, LURIE MB, IBSEN J (1964): Natural history of adenocarcinoma of the uterus in the Phipps Rabbit Colony. J Natl Cancer Inst 33: 799–806.
MALLEY D (1995): Some diseases of the pet rabbit. In: Rabbit lecture notes for the BSAVA Continuing Education Course November 24, 1995.
RICHARDSON V (1997): Neutering rabbits. In: Rabbit Healthcare. Issue 1, volume 1.
STEIN S, WALSHAW S (1996): Handbook of Rabbit and Rodent Medicine. Pergamon, Oxford.
WILLIAMS DL (1997): The rabbit urogenital system. In: A practitioner`s guide to the jigsaw of the pet rabbit (personal communication).

 

Hundskälte

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Januar 2015
Hunde brauchen zu jeder Jahreszeit Auslauf. Das gilt auch für den Winter. Hier ist jedoch besondere Vorsicht geboten, denn Dunkelheit, Kälte, Schnee, Streusalz/Splitt oder gefrorene Gewässer können zu Unfälle, Verletzungen oder zu Erkrankung führen.

Gewässer

Zugefrorene Gewässer stellen für Mensch und Hund eine lebensbedrohliche Gefahr da. Das eisige Wasser führt schnell zur Bewegungsunfähigkeit oder zum Schock. Fell und Kleidung saugen sich mit Wasser voll und vermindern den Auftrieb. Strömungen können Mensch und Tier unter die Eisdecke ziehen und reduzieren die Überlebenschance auf nahezu Null.

Vorschlag:
Meiden Sie, insbesondere im Interessen der eigenen Sicherheit zugefrorene Gewässer, die noch nicht von der Stadt freigegeben wurden. Leinen Sie Ihren Hund an, falls Sie ihn nicht zuverlässig von einem vermeintlichen Beutetiere (z.B. Kaninchen) abrufen können, das sich auf das Eis flüchtet. Werfen Sie keine Bälle oder Stöckchen in Richtung der Eisflächen. Widerstehen Sie dem Impuls Ihrem Tier zu Hilfe zu eilen falls es einbricht. Das Eis wird Sie nicht tragen. Versuchen Sie vielmehr ausgehend von sicherem Untergrund Ihrem Tier die Leine, einen Ast oder ein Kleidungstück zuzuwerfen, an das es sich Klammern oder in das es Beißen kann. Versuchen Sie dabei durch Rufen, Helfer auf sich aufmerksam zu machen. Die Feuerwehr kann mit Spezialgeräten bei der Bergung helfen.
Wickeln Sie das von Eiswasser durchnässte Tier in eine Jacke oder einen Mantel ein und versuchen Sie es durch energisches Abrubbeln zu trocknen und den Kreislauf wieder anzuregen. Suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf!

Dunkelheit

Im Dunkeln aber auch schon bei Dämmerung und Nebel können Auto- und Fahrradfahrer Hunde und ihre Besitzer (oder deren Leinenverbindung) übersehen. Besonders an stark befahrenen Straßen, Fahrradwegen oder (Park-)Plätzen kann das Gassi gehen mit einem Unfall enden.

Vorschlag:
Ein reflektierender oder blinkender Halsbandanhänger, ein leuchtendes Halsband oder einer Reflektor-Weste können hier für die nötige Aufmerksam sorgen und somit die Reaktionszeit und den Bremsweg verkürzen. Auch Sie als Hundeführer sollte sich dem entsprechend sichtbar machen.

Streusalz und Splitt

Salz auf Fußwegen und Straßen trocknet die Ballen aus und lässt sie rissig werden. Splitt ist oft scharfkantig und verletzt die Ballen zusätzlich. Die so entstehenden Schrammen oder Verletzungen an den Ballen schmerzen insbesondere bei Kontakt mit salzhaltigem Tauwasser.

Vorschlag:
Entfernen sie das angetrocknete Salz nach jedem Spaziergang von den Pfoten Ihres Tieres. Spülen Sie die Pfoten dazu mit lauwarmem Wasser gründlich ab und trocken Sie sie mit einem Handtuch ab. Fetten Sie die Hundeballen hiernach mit Vaseline, Melkfett oder einer speziellen Pfotenschutzsalbe ein, um sie geschmeidig zu halten. Gegen den scharfkantigen Splitt helfen leider nur Hundeschuhe (die oft nicht gerne getragen werden).

Schnee

An den Pfoten und Zehen langhaariger Hunde bilden sich im Schnee gerne Eisklumpen. Die permanente Kälte in unmittelbarer Nähe der Haut transportieren und oftmals schmerzhaft sind und auch nach längerer Zeit zu regelrechten Erfrierungen führen kann.
Schneefressen oder übermäßige Schneeaufnahme durch das Fangen geworfener Schneebälle mit dem Maul, kann bei empfindlichen Hunden zu einer Magenschleimhautentzündungen (Schneegastritis) führen, die sich durch Appetitlosigkeit, Speicheln, Übelkeit und Erbrechen bemerkbar macht.

Vorschlag:
Das Einkürzen der langen Haare um die Pfoten herum oder besser noch das Tragen von Hundeschuhen (wenn diese toleriert werden) hilft gegen die Bildung der lästigen Eisklumpen. Bereits entstandene Eisklumpen sollten zügig mit lauwarmen Wasser entfernt werden, die Pfoten sollten danach sanft getrocknet und massiert werden, um die Blutzirkulation wieder anzuregen.
Sollte Ihr Hund einen empfindlichen Magen haben, verhindern Sie die Aufnahme größerer Schneemengen und verzichten Sie auf Fang- und Suchspiele bei denen zu viel Schnee aufgenommen werden könnte. Zeigt Ihr Vierbeiner einen regelrechten Schneehunger kann in einigen Fällen nur ein Maulkorb helfen. Bei einer leichten Schnee-Gastritis hilft oft die bewährte 2-3 tägigen Magen-Darm-Diät: gekochter Reis, Hüttenkäse und etwas gekochtes Hühnerfleisch, über den Tag auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt. Sollte sich dennoch keine Besserung zeigen so suchen Sie bitte Ihren Tierarzt auf.

 

Schokolade, das süße Gift

dog eating chocolate

Dezember 2014
Wer nascht nicht gerne den einen oder anderen Bissen Schokolade und ehe man es bemerkt, ist die ganze Tafel weggeputzt. Grade in der winterlichen Jahreszeit mit dem Nikolaus- und Weihnachtsfest vor der Tür, steigt unser Schokoladenkonsum deutlich an. Was für uns Menschen allenfalls eine Bedrohung für die gute Figur darstellt, kann für Hund und Katze zu einer erstzunehmenden Gefahr werden.

Viele Tierhalter wissen nicht, dass der in der Schokolade enthaltene Kakao einen Wirkstoff namens Theobromin enthält, der bei diesen Tieren zu mehr oder weniger schweren Vergiftungssymptomen führen kann. Je mehr Kakao eine Schokolade enthält, desto mehr Theobromin enthält sie und desto gefährlicher ist sie für Ihr Tier. Zartbitterschokolade ist daher „gefährlicher“ als z.B. Vollmilchschokolade oder gar weiße Schokolade.

Anders als bei uns Menschen fehlen Hund und Katze die Enzyme Cytochrom P450 1A2 und Cytochrom P450 2E1, die das aufgenommene Theobromin schnell abbauen. Daher bleibt das Theobromin bei diesen Tieren viel länger im Blutkreislauf, sodass es zum Auftreten von Vergiftungserscheinungen kommen kann. Diese treten meist 4-5h nach der Schokoladen Aufnahme auf und können für 6-8h anhalten.

Beim einem kleinem Hund können bereits Mengen zwischen 16 und 100 mg/kg (ca. eine halbe Tafel Vollmilchschokolade ODER eine fünftel Tafel dunkler Schokolade) zu Vergiftungssymptomen führen. Die beobachteten Symptome umfassen dabei Unruhe, Zittern, Herzrasen, Übererregbarkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Krampfanfällen und Kollaps.

Eine lebensgefährliche Vergiftung tritt bei deutlich höheren Dosierungen auf. Die LD 50 (letale Dosis 50%) beträgt beim Hund in etwa 300mg Theobromin/kg Körpergewicht. Das bedeutet, dass 5 von 10 Hunden (50%, bei einem Körpergewicht von 10kg) sterben, wenn jeder von ihnen in etwa 750g Vollmilchschokolade (ca. 7,5 Tafeln) ODER 300g Zartbitterschokolade (ca. 3 Tafeln) fressen würde. Im Falle einer tödlichen Vergiftungen verstirbt das Tier zumeist an Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen, Überhitzung oder Atemstillstand.

Ein Gegenmittel gegen das Theobromin ist nicht verfügbar. Sollte die Schokoladenaufnahme vor max. 4 Stunden erfolgt sein, kann Ihr Tierarzt versuchen mit speziellen Medikamente Erbrechen künstlich auszulösen, um möglichst viel Schokolade aus dem Magen zu entfernen. Andernfalls kann die Verabreichung von Aktivkohle das Theobromin binden und somit verhindern, dass es in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Sollte es bereits zu Vergiftungssymptomen gekommen sein, können diese nur symptomatisch behandelt werden, z.B. Antiarrhythmika bei Herzrasen, Valium bei Krampfanfälle usw.

Sichern Sie daher noch heute Ihre Schokoladendepots, insbesondere vor dem Zugriff unbefugter Vier– als auch Zweibeiner!

 

Hasenpest im Landkreis Osnabrück aufgetreten

hasenpest

Osnabrück, Oktober 2014
In der Gemeinde Hilter ist die seltene Krankheit Hasenpest bei zwei toten Tieren nachgewiesen worden. Das teilte der Landkreis Osnabrück mit. Jäger und Hundehalter sollten besonders vorsichtig sein.

Aufmerksame Jäger haben zwei tote Hasen aus Hilter untersuchen lassen. Das Ergebnis: Beide Tiere waren an Hasenpest, Tularämie, einer meldepflichtigen Krankheit, erkrankt. „Der Erreger kann auch auf den Menschen und auf Haus- und Nutztiere übertragen werden, wobei schwere, in seltenen Fällen lebensbedrohliche Krankheitsverläufe möglich sind“, sagte Landkreis-Sprecher Burkhard Riepenhoff. 31 Fälle der Hasenpest hat es in diesem Jahr bundesweit bei Hasen gegeben, 12 Fälle bei Menschen.

Jäger und Hundehalter sollten besonders vorsichtig sein. Eine Infektion des Menschen kann beim Zerlegen oder auch nur beim Transport des Wildes durch Kontakt mit Haut oder Schleimhaut sowie durch Einatmen erregerhaltigen Materials und durch den Verzehr infizierten und unzureichend erhitzten Fleisches auftreten. „Jäger sollten beim Umgang mit dem erlegten oder verendeten Wild Einmalhandschuhe verwenden und Atemmasken tragen“, so Riepenhoff. Bei infizierten Menschen kommt es zu Fieber und zu Schwellungen der Lymphknoten.

Auch Haustiere wie Hunde sollten beim Waldspaziergang von Kadavern ferngehalten werden. Im Verdachtsfall sollten der Jagdpächter oder der Veterinärdienst für Stadt und Landkreis Osnabrück verständigt werden. Fallwild oder erlegte verdächtige Tiere können dann im Lebensmittel- und Veterinärinstitut in Hannover untersucht werden.

Die erkrankten Tiere zeigen Schwäche, Apathie bis zum Ausbleiben des Fluchtverhaltens und Fieber. Meistens verenden die Tiere innerhalb von vier bis dreizehn Tagen. Haushunde und Katzen scheinen gegenüber dem Erreger weitgehend resistent zu sein, bei ihnen kommt es nur in seltenen Fällen zu einem Krankheitsausbruch. Sie zeigen dann Appetitlosigkeit, Fieber und Schwellung der Lymphknoten.

Quelle: http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/517597/hasenpest-im-landkreis-osnabruck-aufgetreten

 

Endoskopische Kastration der Hündin

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Was geschieht bei einer endoskopischen Kastration?

Der Chirurg geht mit einer Kamera und sehr kleinen Instrumenten über die Bauchdecke der Hündin in die Bauchhöhle ein und entfernt beide Eierstöcke. Die Hündin kann hiernach nicht mehr läufig oder trächtig werden. Für diesen Eingriff werden nur 2-3 sehr kleine Schnitte von jeweils 0,5 bis 1,0cm Länge benötigt.

Was sind die Vorteile der endoskopischen Kastration?

Die sehr kurze Wundlänge (in der Summe ca. 1,5 bis 2cm) minimiert das Bauchdeckentrauma und somit den postoperativen Wundschmerz. Die Tiere erholen sich daher schneller von Ihrer Operation.
Weiterhin werden die kleinen Wunden nach der Operation von den meisten Tieren kaum beleckt, sodass nur sehr selten das Tragen eines Halskragens erforderlich wird. Auch ist das Risiko eines Versagens der Wundnaht bei derartig kleinen Wunden kaum vorhanden und hätte darüber hinaus praktisch keine Konsequenzen.

Ist die endoskopische Kastration ein experimentelles Verfahren?

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Nein. Die Endoskopische Kastration wird bereist seit mehreren Jahren an Uni-Kliniken, Tierkliniken und vereinzelten Praxen durchgeführt. Wir selber operieren bereits seit 5 Jahren (bereits 4 Jahre vor der Praxisgründung) mit diesem innovativen Verfahren.

Für welche Hündinnen ist die endoskopische Kastration besonders geeignet?

Besonders geeignet ist die endoskopische Kastration für junge Hündinnen, da sie häufig nur wenig Bauchfett aufweisen und somit optimale Sichtverhältnisse bestehen und sich die kleinere Eierstöcke besser entfernen lassen. Sie ist jedoch auch bei älteren Hündinnen möglich. Hier müssen die oft stark verfetteten Eierstöcke gelegentlich noch in der Bauchhöhle verkleinert werden, damit sie durch die kleinen OP-Wunden entfernt werden können.

Für welche Hündinnen ist die endoskopische Kastration weniger geeignet?

Hier sind in erster Linie die kleineren Rassen unter 10 kg Körpergewicht zu nennen. Die Summen der 2-3 kleinen OP-Wunden bei der endoskopischen Kastration (insgesamt ca. 1,5 bis 2cm) wäre hier nur unwesentlich kürzer als die erforderliche Wundlänge einer konservativen Operation (in etwas 3cm beim kleinen Hund).
Hier würde sich der postoperative Wundschmerz der beiden Methoden im Vergleich nur unwesentlich voneinander unterscheiden.

Achtung Fellwechsel

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„Ist es eigentlich normal, dass mein Tier derart viele Haare verliert?“ – ist eine zur Zeit oft gestellte Frage. Den meisten Tierbesitzern ist der typische Fellwechsel im Frühjahr und im Herbst durchaus bekannt, dennoch machen sie sich aufgrund der teilweise beindruckenden Menge gelegentlich Sorgen. Hier kann man jedoch beruhigen! Solange keine weiter Symptome wie Juckreiz, Rötungen, Pustel, Krusten oder lokale Alopezie (totale Haarlosigkeit) auftreten, kann hier Entwarnung gegeben werden.
Nichts desto trotz stellt der Wechsel einer derartigen Menge an Fell (Haut und Haare stellen ca. 14% des Körpergewichts!) für den Körper eine Herausforderung dar. Es entsteht daher ein Mehrbedarf an Nährstoffen der speziell für den Aufbau neuen Fells erforderlich ist, insbesondere wenn zusätzliche Belastungen wie Wachstum, Trächtigkeit oder Laktation gemeistert werden müssen. Für die Regeneration des Keratins sind insbesondere Schwefel haltige Aminosäuren wie z.B. das Methionin in Verbindung mit Biotin und Zink von besonderer Bedeutung. Wir beraten Sie gerne, wie Sie Ihrem Tier helfen können, dass sein neues Fell genauso glatt und glänzend wird wie zuvor.

 

Herbstgrasmilbenbefall (Trombiculidose)

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Erreger: Der Schwerpunkt des Auftretens der Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autumnalis) liegt meist in den späten Sommer- bis frühen Herbstmonaten (von Juli bis Oktober). Sie bevorzugen niedrige Vegetation und treten häufig in Gärten oder auf Wiesen auf. Die Larven, die die eigentlichen Probleme (Juckreiz, Hautirritationen) durch ihren Stich/Biss erzeugen, sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Diese sind etwa bis zu 0,3 Millimeter groß und orangerot gefärbt. Sie besitzen einen breiten Rückenschild und zwei Doppelaugen. Die ausgewachsenen Milben sind etwa 2 Millimeter groß.

Die Eier werden von den erwachsenen Milben auf Grashalmen oder Moosflächen abgelegt. Nach dem Schlupf erklimmen die Larven Grashalme in 5 bis max. 20cm Höhe und warten auf ein potenzielles Opfer (Vögel, Säugetiere, kleine Nagetiere, aber auch Hunde, Katzen und Menschen), auf das sie sehr schnell überwechseln. Mit ihren Mundwerkzeugen bohren bzw. schneiden sie sich in die Haut und sondern ein Speichelsekret ab, das die unteren Hautschichten auflöst. So ernähren Sie sich von Zellsäften und Lymphe. Nach dem Saugen, das einige Stunden dauert, lassen sie sich abfallen und entwickeln sich über drei Nymphenstadien zu den adulten Tieren.

Symptome: Meist ist erheblicher Juckreiz das Hauptsymptom, eventuell können an Gliedmaßen oder der Bauchunterseite Krusten oder Papeln (kleine Pickel) oder sogar rostbraune Flecken (Ansammlung von Milben) ausgemacht werden. Durch Bekratzen oder Benagen der juckenden Areale können weitere Hautirritationen hinzukommen, die sich oft infizieren.

Nachweis: Die Milben/Larven können über ein oberflächliches Hautgeschabsel nachgewiesen werden.

Therapie: Es stehen verschiedene Präparate als Spot on oder als Spray zur Verfügung.